Lieblingsplatz: Der „Alvastrand“ auf Sylt

Lieblingsplatz: Der „Alvastrand“ auf Sylt

Manchmal kann ich es kaum fassen, dass wir tatsächlich einmal hier gewohnt haben. Mitten in den Sylter Dünen, in unmittelbarer Nähe einer meiner absoluten Lieblingsplätze auf der Insel. Nur schnell aus dem Haus raus, dabei die Haustür stets gut festhalten (Vorsicht! Windböen), einmal scharf um die Ecke biegen, links die steile Düne hochstapfen und mit voller Fahrt auf der anderen Seite wieder runter zum „Alvastrand“ rennen. Ankommen, ausatmen und die Aussicht genießen.

Der beste Grund die Insel zu verlassen – oder mein Papa, die Stones und ich

Der beste Grund die Insel zu verlassen – oder mein Papa, die Stones und ich

Eigentlich macht es wenig Sinn, im Sommer eine Insel zu verlassen. An einem Ort zu wohnen, an dem andere Menschen viel Geld bezahlen, um dort Urlaub zu machen, ist wahrhaftig ein großes Privileg. Dennoch ist es Ende Juli und ich sitze auf einer Fähre, die mich auf das Festland bringt. Zu meinen Rolling-Stones-Konzerten 23 und 24. Oder 24 und 25. Wenn man das Konzert mitzählt, das ich im Juni 1982 im hochschwangeren Bauch meiner Mutter miterleben durfte. Schon damals habe ich im Takt zu Mick Jaggers lasziven Hüftschwüngen ekstatische Purzelbäume geschlagen. Schon damals waren die Stones die treibende Kraft, die meinen Papa dazu gebracht haben, im Sommer seine Heimatinsel zu verlassen.

Frühsommer auf Fårö

Frühsommer auf Fårö

Jedes Jahr, kurz nachdem sich unsere Kinder mit schwedischen Sommerliedern und zahlreichen Sahnetorten in ihre zehnwöchigen Sommerferien verabschiedet haben, fahren wir für ein paar Tage gen Norden. Auf die raue, wilde und wunderschöne kleine Schwester von Gotland – nach Fårö. Lediglich eine Autofahrstunde von unserem Zuhause entfernt und nur durch einen schmalen Sund von Gotland getrennt ist die kleine karge Insel für die ganze Familie ein Sehnsuchtsort. Kaum von der kostenlosen knallgelben Autofähre heruntergerollt tauchen wir in eine Welt ein, die bekannt und exotisch zugleich ist: Kleine Steinmauern treffen hier auf graugelockte Gotlandschafe, ein weiter Sommerwolkenhimmel auf spektakuläre Raukenformationen und weiße Sandstrände auf mit Wildblumen übersäte Küstenwälder. Wie in einem Rausch fahren wir über die Insel und fühlen uns abwechselnd wie in der Provence, auf einer Hallig oder an der australischen Westküste. Eine wahrhaft unwiderstehliche Mischung!

Inselmenschen: Franz von Helgoland

Inselmenschen: Franz von Helgoland

Helgoland erinnert mich an meine Kindheit. An schauklige Schifffahrten mit der „Pidder Lyng“ und an glitzernde Wellen im endlosen Blau. An meinen Papa in heller Sonntagskleidung und meinem Bruder mit grünem Gesicht. An den ersehnten Nervenkitzel beim Ausbooten und den obligatorischen Spaziergang über das Hochland. Erinnerungen an eine Übernachtung auf Helgoland habe ich jedoch nicht. Und das ist schade. Denn dann hätte ich vielleicht die Jugendherberge kennengelernt, in der Franz arbeitet. Franz ist als Zivi auf die Insel gekommen und anschließend „hängengeblieben“. Im folgenden Inselmenschen-Interview beantwortet er unsere fünf Fragen an Insulaner und gewährt interessante Einblicke in seinen Alltag auf Deutschlands einziger Hochseeinsel:

Sardinien: Auf der Suche nach blühenden Zitronen

Sardinien: Auf der Suche nach blühenden Zitronen

Während ich einen ganzen dunklen und kalten Stockholmer Winter lang in einem kleinen Kämmerchen einsam meine Diplomarbeit tippte, wuchs in mir eine unermessliche Sehnsucht nach Lebensfreude, Entspannung, Vergnügen und Genuss. Je mehr Seiten sich vor mir auf meinem Bildschirm füllten, desto stärker dürstete ich nach Frühlingssonne in meinem Gesicht, köstlichem Essen auf meinem Teller und Meeresrauschen in meinen Ohren. Und so landeten wir dann eines Tages im März ganz spontan auf Sardinien. Denn Inseln sind immer gut. Und schon meine Eltern schwärmten nach einem Besuch dieser karibisch anmutenden Mittelmeerinsel in den Siebzigerjahren von smaragdgrünem Wasser, feinen Sandstränden, italienischem „Dolce Vita“ und romantischen Hafenrestaurants mit dem allerbesten Fisch, den sie jemals gegessen hätten.

Inselmenschen: Mats von Amrum

Inselmenschen: Mats von Amrum

In der Interviewserie „Inselmenschen“ treffen wir Insulaner auf der ganzen Welt und stellen ihnen dieselben fünf Fragen. Heute gewährt uns Mats von der Insel Amrum einen kleinen Einblick in sein Inselleben. Wenn man auf Amrum wissen möchte, wann die nächste Fähre auf das Festland fährt, ob es morgen einen Sonderbus zur Schiffabfahrt gibt oder wer mit wem in welchem Haus wohnt, dann fragt man ganz selbstverständlich Mats. Denn Mats kennt die Insel und die Insel kennt Mats.

Inselbuch: Ozelot und Friesennerz – Roman einer Sylter Kindheit

Inselbuch: Ozelot und Friesennerz – Roman einer Sylter Kindheit

„Wie alle Sylter bin ich in der ‚Nordseeklinik‘ bei auflaufendem Wasser auf die Welt gekommen. Direkt hinter der Düne. Auf Sylt kommen die Kinder immer mit der Flut. Setzten die Wehen ein, überprüfte die Hebamme erst einmal den Gezeitenkalender. Lief das Wasser ab, hatten alle noch eine Menge Zeit. Ob das jetzt genauso ist, wenn man auf dem Festland geboren wird, weiß ich gar nicht. Die Babys kommen ja jetzt aus Flensburg. Ob die auch mit der Flut rausgespült werden? Haben Säuglinge, die an der vergleichsweisen zivilisierten Ostsee zur Welt kommen, denselben Respekt vor der Unberechenbarkeit des Meeres wie wir? Spüren sie die Gefahr des lauernden Untergangs? Gehören sie noch zu unserer Schicksalsgemeinschaft?"

Schwarzer Sand, kullernde Steine und Hippietrommeln: Winterinselleben auf La Gomera

Schwarzer Sand, kullernde Steine und Hippietrommeln: Winterinselleben auf La Gomera

Im Sommer geben die Sylter richtig Gas. Und im Winter hauen sie ab. Vorzugsweise auf die Kanarischen Inseln. Denn dort ist es fast wie zur Sommerzeit auf Sylt: Es gibt schöne Strände, super Surfspots und strahlenden Sonnenschein. Auch wir passten uns während unserer Zeit auf der Insel ganz natürlich diesem Sylter Jahresrhythmus an. Zwischen April und Oktober kümmerten wir uns Tag und Nacht um unsere Gäste. Mitte November, wenn sich nur noch ein paar hart gesottene Touristen gegen den bissigen Westwind die Friedrichstraße hochkämpften, kratzten wir unseren Jahresurlaub und unsere Elternzeittage zusammen und folgten den anderen Einheimischen auf ihren Flug gen Süden.

Zwischen Meeres- und Waldrauschen

Zwischen Meeres- und Waldrauschen

Meine Erzählung über Wälder fängt mit der waldlosesten Zeit meines Lebens an. Einige Jahre lang wohnten meine Familie und ich mitten in den Dünen auf Sylt. In Hörnum Nord gab es weit und breit keine Bäume. Nur ein paar zähe Sträucher, vom Westwind verbogene Moorbirken und zwei struppige Tannenbäume, die wir nach unseren Weihnachtsfesten hoffnungsvoll in den sandigen Boden vor unserem Haus pflanzten. Für ein wenig Grün in der eintönigen Sylter Dünenlandschaft.